Update S 21 Berlin: Baugrunduntersuchungen
Das bei Bauvorhaben in der Größenordnung der S 21 Berlin viele dicke Bretter zu bohren sind und sich die sichtbaren Erfolge nicht immer unmittelbar einstellen, dürfte niemanden überraschen. Umso erfreulicher ist es, wenn in so einem Projekt ganz konkrete Fortschritte sichtbar sind. Das ist im dritten Bauabschnitt der S 21 der Fall: Hier finden zwischen dem Park am Gleisdreieck und dem Potsdamer Platz Baugrunduntersuchungen statt.
„Wir sind hier mittlerweile bei fast 50 Meter Tiefe angekommen“, erklärt Dirk Adelberg. Adelberg ist Bohrgeräteführer und führt im Auftrag der DB Netz AG im Bereich des Gleisdreiecks und des Potsdamer Platzes die Erkundungsbohrungen durch. Die Arbeiten umfassen Bohrungen, Untersuchungen der Bodenschichten, Kampfmitteluntersuchungen und weitere Erkundungsmaßnahmen.
Das 16 Tonnen schwere Raupenfahrzeug JK 50 BO-R treibt unweit des U-Bahnhofs Gleisdreieck mit mehr als 200 PS einen Bohrkopf in den Berliner Boden. Um mehr Tiefe zu erreichen, werden nach und nach weitere Bohrgestänge von Hand eingesetzt. „Da unten stoßen wir auf sehr verschiedene Materialien“, so Adelberg. Die Bohrkernproben zeichnen Meter für Meter die Geschichte der Stadt nach.
„In den oberen Schichten haben wir altes Kopfsteinpflaster entdeckt“, so Adelberg. Darunter lagern Auffüllungen wie zum Beispiel Sand und darunter folgten Teile der Fundamente des historischen Anhalter Güterbahnhofs.“ Aktuell ist der Bohrer auf eine Kohleschicht gestoßen. Keine gute Nachricht erklärt Adelberg: „Die Kohle verbindet sich mit dem Spülwasser zu einer klebrigen Masse und lässt sich nur sehr schwer von den Geräten entfernen.“
Unabhängig von der Art des Materials werden die Bohrkernproben aus jedem Meter Erdschicht anschließend in einem spezialisierten Labor geologisch untersucht. Die Analyse liefert wichtige Erkenntnisse über den Untergrund und seine Beschaffenheit. Insbesondere die Gegebenheiten des Baugrundes und die Grundwasserverhältnisse spielen für die weitere Planung von Bauvorhaben eine wichtige Rolle.
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Ein Mitarbeiter kratzt Kohlesedimente aus dem Bohrrohr. Anschließend werden die Proben geologisch untersucht. -
Eine besondere Herausforderung stellen die beengten Raumverhältnisse dar, wie hier die unmittelbare Nähe zum Viadukt der U 2. -
Die Vorbereitung der Bohrung ist schwere Arbeit: Michael Loose verbindet die rund 100 Kilogramm schweren Bohrgestänge mit Bolzen. -
Die Bauzäune werden zur Erläuterung der Arbeiten und als Werbefläche für das Gesamtprojekt S 21 genutzt.