Projektinformation

DB AG

Der Bau der neuen Strecke S 21 ist ein wichtiger Baustein für ein zukunftsfähiges Berliner S-Bahn-System. Durch sie kann das gesamte Liniennetz der S-Bahn neu geordnet werden. Die neue Strecke S 21 führt vom Nordring über den Hauptbahnhof und den Potsdamer Platz hin zur Yorckstraße. Es schließt sich südlich davon eine Nord-/Ost-Kurve an, die zum Südring (Bf Südkreuz) führen wird. Hierfür ist vorgesehen, die historische Cheruskerkurve zu reaktivieren.

Damit werden die nördlichen und südlichen S-Bahn-Linien sowie die Ringbahn an den Hauptbahnhof angeschlossen und ein neuer S-Bahn-Knoten entsteht. Für Fahrgäste ergeben sich bequeme Umsteigemöglichkeiten zwischen wichtigen S-Bahn-Linien, fast allen Regional- und Fernbahn-Linien sowie verschiedenen U-Bahn- und Buslinien. Zudem ist die weitere Erschließung attraktiver Bereiche, etwas des Gleisdreieck-Geländes, möglich.

Das Projekt S 21 Berlin wird im ersten Bauabschnitt durch die Bundesrepublik Deutschland und das Land Berlin finanziert. Die Planungskosten für den zweiten und dritten Bauabschnitt finanziert das Land Berlin.

Das Bahnprojekt bei der Senatsverwaltung Berlin

  • Ziele & Nutzen

  • Umwelt

  • Schall- und Erschütterungsschutz

  • Klima- und Naturschutz

Deutsche Bahn AG, Volker Emersleben

Die S-Bahn-Neubaustrecke S 21 dient vor allem der Herstellung einer schnellen Direktverbindung zum Hauptbahnhof und dem zentralen Bereich von Berlin in der Nord-Süd-Relation. Aus den nördlichen und südlichen Bezirken Berlins erreicht man den Hauptbahnhof und das Regierungsviertel bisher nur mittels zeitaufwendigen Umstieges von der Nord-Süd-S-Bahn, z. B. im S-Bahnhof Friedrichstraße. Mit der S 21 wird gewährleistet, dass sich alle wichtigen S-Bahnstrecken unter sehr günstigen Umsteigebedingungen untereinander und mit fast allen Regional- sowie allen Fernbahnstrecken im Berliner Raum kreuzen. Zudem werden durch die zweite Nord-Süd-Achse andere Verkehrsstationen, allen voran der S-Bahnhof Friedrichstraße, entlastet. Am Gleisdreieck wird zudem ein neuer Umsteigepunkt zwischen den Nord-Süd verlaufenden S-Bahnlinien auf die nach Ost-West verlaufenden U-Bahnlinien entstehen.

Deutsche Bahn AG, Pierre Adenis

Um bereits während der Bauzeit Zugverkehr zwischen dem Bahnhof Gesundbrunnen und dem Hauptbahnhof anbieten zu können, wird unter der Invalidenstraße am Hauptbahnhof bis zur Fertigstellung des 1. Bauabschnitts der S 21 ein provisorischer, sogenannter Interims-Bahnsteig errichtet.

Die Grüne Transformation der Deutschen Bahn

Nur durch eine massive Verkehrsverlagerung auf die umweltfreundliche Schiene können die deutschen und europäischen Klimaziele erreicht werden. Die Deutsche Bahn stellt sich der Herausforderung und hat die Grüne Transformation der DB in ihrer Konzernstrategie Starke Schiene verankert.

Mit der Grünen Transformation wird die DB ihrer ökologischen und gesellschaftlichen Verantwortung gerecht und vergrünt nach und nach all ihre Produkte, Dienstleistungen und die Art, wie sie arbeitet.

Die Grüne Transformation ist ein ganzheitlicher Prozess, der den gesamten Konzern betrifft und den die DB in den vier umweltbezogenen Handlungsfeldern Klimaschutz, Naturschutz, Ressourcenschutz und Lärmschutz sowie in der sozialen Verantwortung vorantreibt.

Wir vergrünen die Deutsche Bahn - Deutsche Bahn | Das ist grün.

Das ist grün

Schallschutz

Mehr Verkehr auf der Schiene bedeutet immer auch mehr Lärm für die, die an der Strecke wohnen. Denn Schienenverkehr ermöglicht kein vollständig geräuschloses Fahren. Für die Deutsche Bahn bedeutet das, dass die Menschen, die an der Schiene wohnen, vom Schienenverkehrslärm entlastet werden müssen.

Das Prinzip der Lärmvorsorge hat der Gesetzgeber im Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) verankert. Demnach müssen an Neu- und Ausbaustrecken schädliche Umwelteinwirkungen von Verkehrsgeräuschen verhindert und Schallschutzgrenzwerte eingehalten werden. In der 16. Bundes-Immissionsschutzverordnung (16. BImSchV) ist konkret festgelegt, wann Anlieger eines Schienenweges Anspruch auf Schallschutz haben.

Anwohner haben also durch den Ausbau der bestehenden Strecke im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen Anspruch auf Schall- und Erschütterungsschutzmaßnahmen.

Dies sind in erster Linie aktive Maßnahmen – also Schallschutzmaßnahmen am und neben dem Gleis -, die im Zuge des Streckenausbaus umgesetzt werden. Oder, wo aktive Schallschutzmaßnahmen wie Schallschutzwände nicht möglich sind, passive Maßnahmen wie der Einbau von Schallschutzfenstern in Wohnungen. Aktive und passive Maßnahmen werden vollständig aus dem Projekt finanziert.

Die Planer der DB entwickeln auf Basis der vorgegebenen Richtlinien ein jeweils passendes Konzept und stimmen dies mit den zuständigen Behörden ab. Bei einer Kostenbeteiligung durch die Kommunen oder die betroffenen Anwohner können im Einzelfall darüberhinausgehende Schallschutzmaßnahmen geplant und umgesetzt werden.

Mehr zum Thema Lärmschutz bei der Deutschen Bahn unter deutschebahn.com/laermschutz

Erklärfilm Lärmsanierung/Lärmvorsorge

Erschütterungsschutz

Im nahen Umfeld von Eisenbahnstrecken treten Erschütterungen durch vorbeifahrende Züge auf. Die Erschütterungen breiten sich entweder als Körperschall über das Erdreich oder als Luftschall aus und nehmen mit zunehmendem Abstand zu den Gleisen ab. Teilweise sind diese Erschütterungen noch in Gebäuden nahe den Gleisen als Vibrationen spürbar. Werden durch die Schwingungen der Decken und Wände hörbare Schallwellen erzeugt, spricht man von sogenanntem „sekundären Luftschall". Eine vom Schienenverkehr ausgehende Schädigung der Gebäudesubstanz ist dabei jedoch in der Regel auch bei sehr dicht an der Bahnstrecke stehenden Gebäuden nicht zu befürchten.

Der Schutz vor Erschütterungen ist, wie auch der Schallschutz, im Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) geregelt. Um schädliche Umwelteinwirkungen durch Erschütterungen zu vermeiden, werden entsprechende erschütterungstechnische Untersuchungen durchgeführt und ggf. Maßnahmen zur Minderung der Erschütterungen geplant.

Deutsche Bahn AG

Mögliche Technologien sind etwa der Einsatz von elastischer Schwellenbesohlung und die Ausstattung mit einem Masse-Feder-System. Ob und welche Maßnahmen im Rahmen der S 21 konkret zum Einsatz kommen, wird der Verlauf der weiteren Planungen zeigen.

Klimaschutz

Mobilität gewinnt global und auch regional stetig an Bedeutung: Menschen müssen mobil sein, wenn sie zur Arbeit pendeln oder schnell und unkompliziert in ihrer Freizeit unterwegs sein möchten. Und für Unternehmen ist der zuverlässige Transport von Waren ein entscheidender Standortfaktor. Dabei stellt sich zwangsläufig die Frage: Wie kann der stetig zunehmende Verkehr in Zukunft klimafreundlich gestaltet werden?

Die Antwort ist die konsequente Verlagerung des Personen- und Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene. Denn nur durch eine massive Verkehrsverlagerung auf die umweltfreundliche Schiene können die deutschen und europäischen Klimaziele erreicht werden.

Die Deutsche Bahn stellt sich dieser Herausforderung und hat sich im Klimaschutz das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2040 komplett klimaneutral zu sein. Auf dem Weg dorthin wird sie ab 2025 alle Werke, Bürogebäude und Bahnhöfe in Deutschland vollständig mit Ökostrom versorgen. Bis 2030 wird sie den Anteil erneuerbarer Energien am Bahnstrommix auf 80 Prozent anheben. Bis 2038 stellt sie den Bahnstrom vollständig auf 100 Prozent grünen Strom um.

Was die Berliner S-Bahn betrifft, zeigt sich bereits ein positiver Trend bei den Fahrgastzahlen: Im Jahr 2012 beförderte die S-Bahn Berlin 395 Millionen Fahrgäste im Jahr. Sieben Jahre später im Jahr 2019 waren es 485 Millionen Fahrgäste – ein Rekordwert! Damit es in Berlin so weitergeht, braucht die Stadt ein leistungsfähiges, schnelles und zuverlässiges Schienennetz.

Denn wenn mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene kommt, entlastet dies nicht nur die Straßen, sondern verringert auch den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase: So sind Reisende der Deutschen Bahn im Fernverkehr innerhalb Deutschlands schon heute mit 100 Prozent Ökostrom unterwegs.

In Berlin trägt auch die S-Bahn aktiv zum Klimaschutz bei. Das Unternehmen setzt auf mit Ökostrom betriebene S-Bahnen, um Berlin und das Umland vom Individualverkehr zu entlasten. Denn: Wer mit dem Pkw fährt, verursacht einen erhöhten CO2-Ausstoß, der den Treibhausgas-Effekt unterstützt. Deswegen fährt die S-Bahn bereits zu 100% mit Ökostrom.

Naturschutz

Nachhaltiger Naturschutz bei der S 21 – vor, während und nach dem Bau

Mehr Verkehr auf der Schiene bedeutet auch, dass die Infrastruktur weiter ausgebaut werden muss. Wann immer sich dabei Eingriffe in die Natur nicht vermeiden lassen, sorgt die Deutsche Bahn für einen Ausgleich und setzt sich bewusst für den Erhalt von Tier- und Pflanzenarten ein.

Darüber hinaus ist der Konzern gesetzlich zur Einhaltung strenger Auflagen bei Planung, Bau und Betrieb verpflichtet.

Auf das Einhalten aller umweltfachlichen Auflagen während der Bauarbeiten achtet die umweltfachliche Bauüberwachung. Diese ist auch schon vor Baubeginn tätig, so dass die Auswirkungen auf die Umwelt bereits in den Planungsphasen vollumfänglich betrachtet werden. Die umweltfachliche Bauüberwachung betreut auch die Umsetzung von vorgezogenen Artenschutzmaßnahmen, worunter z.B. auch das Umsiedeln von Zauneidechsen fällt. Um Tiere so wenig wie möglich während der Bauarbeiten zu schädigen, werden diese schon vor Baubeginn aus dem Baufeld in entsprechende Ersatzhabitate gebracht und anschließend daran gehindert, wieder ins Baufeld einzuwandern.

Auch die Realisierung von Kompensationsmaßnahmen nicht vermeidbarer und langfristig wirkender Eingriffe nach dem Bauende, wird durch die umweltfachliche Bauüberwachung begleitet. Soweit möglich, erfolgt die Kompensation im Bereich des Bauvorhabens selbst oder in der Nähe.

Die Umsetzung all dieser Maßnahmen geschieht in enger Abstimmung zwischen umweltfachlicher Bauüberwachung und zuständigen Naturschutzbehörden.

Projektfilm

Historie

Häufige Fragen

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